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„Wer in Schweden Frauen kauft, wird geächtet“

Die Journalistin Bettina Weber vom Schweizer Tagesanzeiger hat ein hervorragendes Interview mit Dr. Jakob Drobnik geführt – lesen Sie hier eine Zusammenfassung und für den ganzen Artikel hier der link

 

  • Normwandel: In Schweden gilt seit 1999: Frauen kauft man nicht. Geächtet wird der Käufer, nicht die Frau. Prostitution wird als Gewalt- und Ausbeutungssystem verstanden.
  • Menschenhandel: Laut Drobnik gibt es „Prostitution ohne Menschenhandel nicht“. Sexuelle Ausbeutung sei die zweitgrößte Achse des globalen Menschenhandels, mit Gewinnen von über 150 Mrd. US-Dollar pro Jahr.
  • Ermittlungsarbeit: Das Verbot verschafft Behörden bessere Befugnisse; Verfahren gegen Zuhälter und Menschenhändler haben in den untersuchten Ländern deutlich zugenommen.
  • Kritik am Begriff „Sexarbeit“: Drobnik hält ihn für irreführend, da der Körper nicht zur Ware gemacht werden dürfe – analog zum Organhandel.
  • Organisierte Kriminalität: Der Nachschub an jungen Frauen (meist 18–26 Jahre) werde international organisiert, u. a. aus Osteuropa, Lateinamerika und Asien.
  • Wirksamkeit: Ein Verbot muss mit flankierenden Maßnahmen (Umschulung, Sozial- und Migrationsämter, digitale Plattformregulierung) kombiniert werden, um Wirkung zu entfalten.
  • Fazit: Kein perfektes Gesetz, aber das Sexkaufverbot bietet mehr Schutz vor Ausbeutung und entspricht dem Ideal einer gleichberechtigten Gesellschaft.